Sitzen ist das neue Rauchen – es ist wie pures Gift für deinen Körper. Doch du kannst etwas dagegen tun! Erfahre in diesem Blogbeitrag, wie du mit wenig Aufwand gesundheitliche Probleme durch übermäßiges Sitzen vorbeugen oder lindern kannst.
Der Körper ist ein Bewegungsapparat und will – wie der Name schon sagt – bewegt werden! Der moderne Mensch sitzt jedoch durchschnittlich etwa 50 bis 60 Prozent des Tages und damit etwa die Hälfte seiner Lebenszeit ab. Das ist viel zu viel und das Verhältnis zwischen Bewegungs- und Sitzphasen stimmt nicht mehr. Ein Ideales Verhältniss wären 30% des Tages sitzend zu verbringen.
Und genau hier liegt das Problem! Viele Menschen sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig, um das Dauersitzen wenigsten etwas kompensieren zu können. Diese Schieflage ist die Ursache einer Vielzahl der heutigen Zivilisationskrankheiten. Dazu gehören Beschwerden wie zum Beispiel chronische Rückenschmerzen, verspannte Schultern, Bandscheibenvorfälle, Haltungsschäden, Herzkreislauferkrankungen und viele mehr.
Dauersitzen ist also die eine Seite, zu wenig Bewegung die andere!!!
Warum aber ist übermäßiges Sitzen so ungesund?
Ja, ich weiß, es ist sehr provokant, viel Sitzen als pures Gift zu bezeichnen. Doch es kann tatsächlich lebensgefährlich werden, wie US-Forscher zeigten. Ab sechs Stunden täglich kann die Lebenserwartung schon deutlich sinken.
Generell wissen wir ja alle, dass zu wenig Bewegung nicht gut für unsere Gesundheit ist. Speziell langes Sitzen und eine falsche Haltung haben einen schlechten Einfluss auf den Körper, denn sie wirken sich auf viele Bereiche schädlich aus:
- Das ständige Sitzen bringt Fehlbelastungen mit sich und es entstehen Beschwerden wie Rückenschmerzen und verspannte Schultern.
- Durch viel Sitzen und eine schlechte Haltung werden die Lungen und das Zwerchfell eingeengt und die Organe können nicht mehr effizient arbeiten
- Außerdem sind die Organe nicht mehr in ihrer optimalen Position und können ihre Arbeit daher nicht mehr zu 100 Prozent leisten.
- Dadurch verlangsamt sich unter anderem der Stoffwechsel.
- Die schlechte Haltung stört die Durchblutung und das Blut hat keinen guten Rückfluss zum Herzen mehr.
- Wie Studien ergeben haben, kann langes Sitzen sogar Krebs und Diabetes fördern.
Ich könnte diese Aufzählung noch fortführen, aber ich denke, diese 6 gravierenden Folgen sprechen schon für sich und sollten uns zum Bewegen motivieren.
Doch hier soll der Artikel nicht aufhören, sondern erst richtig beginnen. 🙂
Weißt du, wie lange du jeden Tag sitzt?
Damit wir ungesunde Gewohnheiten verändern können, müssen wir uns erst einmal klar darüber werden, was wir tun und was wir verändern wollen.
Du weißt nun, warum übermäßiges Sitzen pures Gift für deinen Körper ist. Doch weißt du auch, wie viele Stunden du jeden Tag tatsächlich sitzt? Sitzt du wirklich so viel und so lange?
JA!!! Wahrscheinlich schon!
Denn üblicherweise sitzen wir täglich zu den meisten Gelegenheiten – auf der Arbeit, im Auto, in der Bahn, im Cafe, auf Meetings, im Restaurant, vor dem Fernseher, im Biergarten usw. Vielleicht denkst du jetzt „Nein, ich nicht – ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit und ich gehe einmal in der Woche in ein Fitnessstudio.“
Das ist wunderbar – ABER: Was tust du länger? Mehrere Stunden am Schreibtisch sitzen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Wiegt diese Fahrt zur Arbeit das tägliche mehrstündige Sitzen auf? Ist diese Fahrt mindestens 30 Minuten lang? Wenn ja, dann ist das super und ich gratuliere dir – du bist ein bewegter und vermutlich beschwerdefreier Mensch. TOLL! 🙂
Wenn das aber nicht auf dich zutrifft, dann lies jetzt hier weiter, denn es ist wichtig zu verstehen, dass unser Körper für Bewegung geschaffen ist!
Der Körper braucht Bewegung – bis in die Zellen hinein. Ja, auch deine Zellen brauchen Bewegung wie die Luft zum Atmen!!! Wenn du deinen Körper nicht ausreichend bewegst, dann kann er auch nicht so funktionieren, dass du ein energievolles und beschwerdefreies Leben führen kannst.
Damit du ein besseres Verständnis dafür bekommst, wie lange wir durchschnittlich täglich sitzen, schauen wir uns doch mal einen Tageablauf von – nennen wir sie Anna – an. Annas Tagesablauf trifft auf einen Großteil der Deutschen zu und vielleicht findest auch du dich an der einen oder anderen Stelle wieder.
Anna ist Mitte 30 und arbeitet in einem Büro. Eigentlich ist sie mit dem Job ganz zufrieden, hat aber seit Längerem immer wieder Rückenschmerzen und verspannte Schultern. Außerdem fühlt sie sich energielos.
Der Wecker von Anna klingelt morgens um 7.00 Uhr und Anna ist alles andere als motiviert aufzustehen. Die Pflicht ruft aber und Anna steht auf, macht sich frisch, frühstückt (im Sitzen) und fährt dann mit dem Auto (wieder sitzend) zur Arbeit.
In der Firma angekommen macht sie sich einen frischen Kaffee und beginnt pünktlich um 9.00 Uhr mit der Arbeit (natürlich am Schreibtisch sitzend). Die erste kleine Pause gönnt sie sich um 10.30 Uhr. Hier steht sie auf, holt sich eine zweite Tasse frischen Kaffee und kehrt an ihren Schreibtisch zurück. Nach einem kurzem Pläuschchen mit der Kollegin (auch im Sitzen beim Kaffee trinken) geht die Arbeit (sitzend) bis zur Mittagspause um 13.00 Uhr weiter. Anna steht auf und muss nun einen Weg ins 3. Stockwerk in die Kantine zurücklegen. Natürlich fährt Anna ganz bequem mit dem Fahrstuhl. Das Essen nimmt sie – selbstverständlich – auch sitzend am Tisch ein. Nach der Pause geht es fast durchgehend bis zum Feierabend um 17.00 Uhr sitzend am Schreibtisch weiter.
Nach der Arbeit geht Anna dann zum Auto und fährt (sitzend) zum nächsten Lebensmittelladen, erledigt ein paar Einkäufe und fährt dann auf direktem Weg nach Hause. Dort werden noch zwei drei Sachen im Haushalt erledigt und dann wird sich erstmal entspannt auf das Sofa gesetzt. Den Abend verbringt Anna auch überwiegend im Sitzen vor dem Fernseher. Dann ist es bald Zeit zum Schlafen und morgen früh beginnt dieser Tagesablauf von vorne .
Findest du dich hier wieder??? Vielleicht auch nur an der einen oder anderen Stelle?
Ich will dir mit diesem Beispiel einfach zeigen dass wir jeden Tag viel mehr sitzen, als uns bewusst ist – vor allem, wenn wir einem sitzenden Job nachgehen. Vielleicht rüttelt dich dieses Beispiel wach und du bist jetzt bereit, deinen Körper mehr zu achten.
Der menschliche Körper ist nun mal ein Bewegungsapparat und für Bewegung geschaffen – nicht für langes Sitzen. Wenn der Mensch das aber nun doch tut und keinen Ausgleich schafft, sind Rückenschmerzen, verspannte Schultern, ein schmerzender Nacken, Beschwerden in den Hüften und viele weitere gesundheitliche Probleme vorprogrammiert.
Dein Bewegungs-Check
Löse nachfolgende kleine Aufgabe, um mehr Bewusstsein für dein Sitzverhalten zu bekommen und dann eine Veränderung einleiten zu können.
Schreib dir einfach mal einen normalen Tag lang auf, wie dein Tagesablauf ist und was bei dir überwiegt – das Sitzen oder die Bewegung. Notiere dir alle Zeiten, in denen du sitzt – und damit meine ich auch das Auto-, Bus- oder Bahnfahren, am Schreibtisch, in der Kantine, im Restaurant, auf dem Sofa, im Bett usw. Notiere dir auch, wie viele Stunden an Bewegung und Sport du in der Woche ausübst. Dann stelle die beiden Zahlen gegenüber und schaue, ob Die Bewegung dein Sitzen kompensiert.
Wenn dir dein ungünstiges Sitzverhalten bewusst geworden ist, kannst du auch etwas verändern!!!Ich zeige dir jetzt wie!
So baust du deine optimale Sitz-Bewegungs-Balance auf
Du kannst jetzt gleich damit starten, deine Sitz- und Bewegungsphasen ins Gleichgewicht zu bringen. Die drei wichtigsten Säulen dafür sind: Mehr Bewegung in den Alltag bringen, kraftvolle Muskeln aufbauen und richtiges Sitzen:
- Du brauchst mehr Bewegung in deinem Alltag. Hier meine Tipps für eine aktive Tagesgestaltung:
- Fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit, wenn dies von der Entfernung möglich ist.
- Wenn Du mit der Bahn oder dem Bus fährst, steige eine Station früher aus und laufe den restlichen Weg zur Arbeit.
- Nimm die Treppe anstatt den Fahrstuhl.
- Hol dir alle 1 bis 2 Stunden ein Glas Wasser zu trinken. Also aufstehen und mal in Bewegung kommen. Viel trinken ist sowieso wichtig für deine Zellen.
- Versuche, dich am Schreibtisch immer wieder in eine gute, aufrechte Haltung zu bringen. Je öfter du daran denkst, umso mehr geht es in Gewohnheit über und aus Gewohnheit wird Routine und eine bessere Haltung ;-).
- Streck und reck dich immer mal wieder zwischendurch.
- Schüttle öfter deine Hände und Arme aus, das tut deinen Schultern gut.
- Geh in Deiner Mittagspause an die frische Luft. Deine Körperzellen benötigen Sauerstoff und auch das Gehirn kann damit wieder besser arbeiten.
- Esse am Mittag möglichst leichte Kost und komm, bevor du wieder zum Arbeitsplatz gehst, nochmal in die Bewegung. Mache zum Beispiel einen kurzen Spaziergang und nimm die Treppe anstatt den Fahrstuhl.
- Stehe beim Telefonieren auf, wenn das gerade möglich ist.
- Der Kopierer steht nicht an deinem Schreibtisch? Das ist super! Gehe für jede Kopie extra und sammle nicht erst einige Kopien.
- Du brauchst kraftvolle Muskeln im Bauch und Rücken für gesunde Bandscheiben. Hier meine Tipps zur Muskelkräftigung:
Wenn du sitzt und dabei deine Wirbelsäule kaum bewegst, vielleicht zudem eine schwache Muskulatur hast, entsteht ein Druck auf den Bandscheiben. Im Laufe der Zeit werden diese dadurch dünner, die Muskeln im Rücken erschlaffen und das gesamte Gelenksystem verkümmert.
Für einen beweglichen und fitten Rücken brauchst du also Bewegung und aktive Muskeln. Deine Bandscheiben ernähren sich nämlich über Bewegung und kräftige Muskeln geben dem Körper einen besseren Halt.
Meine beiden Tipps sind wieder ganz einfach:
- Bewege dich! Ja, ich wiederhole mich. 🙂 Strecke und recke dich zwischendurch, steh öfter auf und schüttle dich aus, lauf ein paar Schritte … Nutze jede Gelegenheit, in Bewegung zu kommen. Siehe meine obigen Tipps.
- Und trainiere deine Muskulatur. Dein Körper dankt es dir zutiefst, wenn du mindestens einmal die Woche ein präventives Training ausübst. Hier bieten sich vor allem Pilateskurse an, denn diese stärken die tieferliegende Rücken- und Bauchmuskulatur. Aber auch Yoga, Wirbelsäulengymnastik und alle anderen Kursarten, die ein gezieltes präventives Training im Fokus haben, sind dafür wunderbar geeignet. Such dir etwas aus, woran du Spaß hast!
- Du solltest lernen, im unvermeidlichen Büroalltag richtig zu sitzen. Hier meine Tipps für optimales Sitzen:
Wenn du einen Bürojob wie unsere Anna oben im Beispiel hast, bleibt dir nicht viel mehr übrig, als eben tagsüber viel zu sitzen. Daher solltest du zuallererst meine Tipps aus den ersten beiden Punkten umzusetzen, damit du generell mehr in Bewegung kommst und dein langes Sitzen dadurch schon kompensiert wird.
Neben dem Ausgleich durch mehr Bewegung und einem gezielten Training ist auch die Sitzhaltung wichtig. Daher solltest du wissen, wie du richtig sitzt.
Hier meine vier wichtigsten Tipps für richtiges Sitzen am Schreibtisch:
- Habe einen guten Stuhl mit einer flachen Sitzfläche.
- Richte die Stuhl- und Tischhöhe für dich passend ein.
- Wähle eine ergonomisch angepasste Maus und Tastatur.
- Versuche, deine Ellbogen beim Schreiben tiefer zu halten als deine Hände.
Fazit:
Langes Sitzen und eine schlechte Haltung im Alltag verursachen Rückenschmerzen, verspannte Schultern und viele Beschwerden mehr, die nicht gut tun und langfristig zu enormen gesundheitlichen Schäden führen können. Nur durch mehr Bewegung, ein gezieltes Muskeltraining und die richtige Sitzhaltung kannst du diesen Folgen wirkungsvoll Paroli bieten.
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Hallo liebe Melanie,
super Artikel und klasse auf den Punkt gebracht.
Herzlichen Dank für die Erinnerung und all‘ Deine Tips – sehr genial und wunderbar in meinen alltäglichen und auch Büroalltag integrierbar.
Herzliche Grüße
Anette
Liebe Anette,
das freut mich wirklich sehr. Dankeschön für Dein Feedback.
Liebe Grüße
Melanie 🙂